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08 Februar 2018

Ist Ihr Unternehmen bereit, sich auf den Kopf zu stellen?

  • Digitale Immersion
  • Flipped Classroom
Author: Bindi Clements

Wir haben bereits viel über umgekehrtes Lernen geredet – was es ist, warum es funktioniert, und wie es Ihrem Unternehmen Geld sparen kann. Aber ist Flipped Classroom auch das Richtige für Ihr Unternehmen? Bevor Sie ins kalte Wasser springen und diese Schulungsmethode übernehmen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen auch bereit dafür ist.

Die Einführung von umgekehrtem Unterricht bringt möglicherweise mehr mit sich, als nur Ihre Schulungsprogramme umzustrukturieren. Es erfordert auch, dass alle ganz neu an das Lernen herangehen. Das Gute an all diesem Aufwand ist, dass Sie auf ein Schulungsmodell setzen, das sowohl preiswert als auch effektiv ist.

Nachfolgend finden Sie drei Fragen, die Sie sich über Ihre Herangehensweise an Unternehmensschulungen stellen sollten, um herauszufinden, ob Ihr Unternehmen bereit ist, sich auf den Kopf zu stellen.

1. Geht es bei Ihrem Schulungsprogramm um mehr als nur reinen Wissenstransfer?

Bei traditionellen Schulungsprogrammen wird unter Lernen häufig ein Wissenstransfer verstanden. Wenn eine „Wissenslücke“ erkannt wird, werden professionelle Trainer damit beauftragt, das nötige Wissen an die Mitarbeiter zu übertragen. Traditionelle Schulungen bestehen meist aus Sitzungen, in denen die Trainer das Wissen an eine Mitarbeitergruppe weitergeben.

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Ist dies jedoch die beste Art zu lernen? Wir alle wissen, dass wir etwas nicht unbedingt lernen, wenn es uns einmal erklärt wird. Und das gilt selbst dann, wenn wir es im Unterricht verstanden haben. Wie oft haben Sie nicht schon zu sich selbst gesagt: „Ich habe ihnen das doch letzte Woche erklärt! Warum machen sie das dann immer noch wie früher?!“

Damit das Gelernte besser behalten wird, müssen wir Aktivitäten ausführen, für die wir mehr kognitive Verarbeitungsprozesse benötigen, d. h. Aufgaben, für die wir das Gelernte anwenden, analysieren, evaluieren und zusammenfassen müssen.

Damit das Gelernte besser behalten wird, müssen wir Aktivitäten ausführen, für die wir mehr kognitive Verarbeitungsprozesse benötigen, d. h. Aufgaben, für die wir das Gelernte anwenden, analysieren, evaluieren und zusammenfassen müssen. Wenn Ihre Mitarbeiter während ihrer Schulung an solchen Aktivitäten teilnehmen, können sie selbstständig Wissen und Verständnis entwickeln. Dadurch wird ihre Lernerfahrung vertieft und es können langfristige Verhaltensänderungen erreicht werden.

Da die Lerner bei der umgekehrten Unterrichtsmethode vor dem eigentlichen (virtuellen oder klassischen) Unterricht das Material vorbereiten, haben später alle im physischen oder virtuellen Schulungsraum Zeit für Aufgaben, die mehr kognitive Verarbeitungsprozesse erfordern und so zu Wissensbildung führen. Ein gut durchdachter Unterricht kann diesen Ansatz auch in die Vorbereitungsmaterialien integrieren. Wenn Sie der Meinung sind, dass es bei Unternehmensschulungen um mehr als nur Wissenstransfer geht, sind Sie bereit für den umgekehrten Unterricht.

2. Werden in Ihrem Unternehmen Problemlösungskompetenzen und kritisches Denken geschätzt?

Die Umkehr des Unterrichts bietet mehr Zeit für Aktivitäten, bei denen die Mitarbeiter ihre neuen Fähigkeiten üben und anwenden und so über das Gelernte reflektieren können. Diese Art des empirischen Lernens ist viel effektiver als traditionelle Schulungen. Ebenso, wie Sie einem Kind nicht das Fahrradfahren beibringen würden, indem Sie ihm eine PowerPoint Präsentation zeigen, kann man berufliche Kompetenzen nur schwer durch reine Theorie vermitteln.

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Indem Ihre Mitarbeiter während des Unterrichts sich mit echten Anwendungsfällen auseinandersetzen und zusammenarbeiten, lernen sie nicht nur effektiver die jeweils geschulten Kompetenzen, sondern sie entwickeln dabei auch ihr kritisches Denken. HR-Manager werden sich des Umstands immer mehr bewusst, dass Mitarbeiter Schulungen benötigen, die das kritische Denken anregen.

In einer Welt, in der „Wissen“ in einem ununterbrochenen Strom auf unserer mobilen Geräte fließt, werden Schulungen, die sich ausschließlich darauf konzentrieren, Fakten und Tatsachen zu vermitteln, schon bald veraltet sein. Mitarbeiter benötigen Problemlösungskompetenzen und kritisches Denken, um sicher durch all die verfügbaren Informationen navigieren und Inhalte einschätzen zu können. Wenn Ihr Unternehmen sich der Bedeutung dieser Kompetenzen bewusst ist, kann der umgekehrte Unterricht dabei helfen, diese Kompetenzen zu entwickeln.

3. Fördert Ihr Unternehmen eine Schulungskultur oder eine Lernkultur?

Stephen Gill definiert zwei unterschiedliche Kulturtypen in einem Unternehmen. In einer Schulungskultur ist die generelle Wahrnehmung, dass die Lernverantwortung bei der Personalabteilung liegt, die auch dafür verantwortlich ist, passende Trainer zu beauftragen.

Die Vorgesetzten erkennen Wissenslücken und mangelnde Kompetenzen bei ihren Mitarbeitern und die Trainer sind dann verantwortlich für den Lernprozess, indem sie das benötigte Wissen auf die Mitarbeiter übertragen. Die Kontrolle über das Lernen ist zentralisiert und den Mitarbeitern wird vorgegeben, was sie wann lernen müssen. Die Eigenmotivation zur Teilnahme an Schulungen ist in solch einer Kultur eher niedrig, da die Mitarbeiter das Gefühl haben, keine Kontrolle über ihren eigene Lernweg zu haben.

Wenn Ihr Unternehmen bereit für eine Lernkultur ist, ist es auch bereit für umgekehrten Unterricht.

Ein Unternehmen mit einer Lernkultur ist eine völlig andere Angelegenheit. Hier wird die Lernverantwortung mit den Mitarbeitern geteilt. Von den Mitarbeitern wird erwartet, dass sie mit der Unterstützung ihrer Vorgesetzten aktiv nach Wissenslücken und mangelnden Kompetenzen suchen, und Wissen und Fähigkeiten werden frei unter den Mitarbeitern ausgetauscht. Den Mitarbeitern wird Zugang zu Schulungen geboten und sie haben vielleicht sogar ein Schulungsbudget, das sie eigenverantwortlich einsetzen können, um die Fähigkeiten, die sie für ihre Arbeit benötigen, selbstständig weiterzuentwickeln. Lernen und Entwicklung werden gefördert und belohnt und die Mitarbeiter sind motiviert, ihren eigenen Lernweg einzuschlagen.

Wenn Ihr Unternehmen bereit für eine Lernkultur ist, ist es auch bereit für umgekehrten Unterricht. Flipped Classroom bietet Ihren Mitarbeitern Kontrolle über viele Aspekte ihrer Weiterbildung und über ihren eigenen Lernweg. Indem Sie Ihren Mitarbeitern die Verantwortung für ihr Lernen und ihre Weiterentwicklung übertragen, steigt ihre Motivation zu lernen und neue Kompetenzen zu entwickeln, wodurch letztendlich auch die Schulungsprogramme Ihres Unternehmens effektiver und effizienter werden.

Sind Sie bereit?

Machen Sie mit Ihrem Unternehmen noch heute den ersten Schritt zum transformativen Lernen. Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrer Reise zu begleiten.