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28 Juni 2021

5 Gründe, warum Konversationsübungen der Schlüssel zum Erlernen einer Sprache sind

Author: Vanessa Paisley

Die Kunst der Konversation zu beherrschen ist eine Kunst – vor allem, wenn diese Konversation nicht in unserer Muttersprache stattfindet. Wir beginnen beim Erwerb unserer ersten Sprache mit dem Sprechen, bevor wir zu den Grammatik- und Schreibfähigkeiten übergehen. Beim Erlernen einer zweiten Sprache liegt der Schwerpunkt jedoch oft zuerst auf dem Lesen und Verstehen und nicht auf dem verbalen Erzählen. Wenn Sprechen die primär benötigte Sprachfertigkeit ist, dann stellt sich folgende Frage: Wie können Konversationsübungen besser in das Sprachtraining in Unternehmen integriert werden? 

Viele internationale Mitarbeiter fühlen sich unsicher, wenn sie in ihrem Zielland ankommen. Trotz eines Sprachkurses, fällt es ihnen schwer, Muttersprachler in deren heimischen Umgebung zu verstehen.  

Beim traditionellen Fremdsprachunterricht antworten die Schüler größtenteils auf die Fragen der Lehrer. Dies entspricht aber nicht der Art und Weise, wie Erwachsene eine Fremdsprache in der realen Welt verwenden.

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Ein Geschäftsmodell für Unternehmen, das vorsieht, in effektiven Sprachunterricht zu investieren, ist wichtiger denn je und Konversationsübungen sind ein wesentlicher Bestandteil davon. Aus folgenden fünf Gründen ist dies so wichtig: 

1.  Learning by Doing

Mit Hilfe von Konversationsübungen sind Sprachlerner in der Lage, ihr erworbenes Wissen zu assimilieren und eine Vielzahl von kognitiven Fähigkeiten auf einmal zu integrieren, um so mündliche Kommunikation zu erzeugen. Das versteht man also unter „Learning by Doing.“ 

Laut einer Studie von Elise W. M. Hopman und Maryellen C. MacDonald von der Universität von Wisconsin-Madison erzielen Sprachlerner, die Konversation üben, bessere Ergebnisse als diejenigen, die nur mit Verständnisübungen und ohne mündliche Unterrichtseinheiten lernen. 

Konversation aktiviert alle sprachlichen Elemente der Grammatik, der Zeichensetzung und des Wortschatzes gleichzeitig. 

Die Studie zeigt auch, dass Sprecher beim Sprechen auf das Arbeitsgedächtnis zurückgreifen. Die Sprachpraxis ist das sogenannte „Bindeglied“ zwischen Grammatik, Zeichensetzung und Wortschatz und sorgt für mehr Verknüpfungen zwischen diesen sprachlichen Elementen, wenn der Sprecher einen Satz bildet. 

Verständnisübungen hingegen integrieren sprachliche Elemente nicht auf dieselbe Weise, da den Lernenden die Sprache vorgegeben wird. Ein richtiges Gleichgewicht von Hören und Sprechen ist für effektives Sprachenlernen unerlässlich. Sprachunterricht muss so konzipiert sein, dass die erworbenen Kompetenzen und Kenntnisse in der realen Welt angewendet werden können. 

Ich höre und ich vergesse. Ich sehe und ich erinnere mich. Ich handle und ich verstehe. Konfuzius 

2. Konversation ist eine Zweibahnstraße

Eine echte Sprache entwickelt sich schnell und erfordert kompetentes Zuhören. 

Um die Konversationskompetenzen zu verbessern, benötigt man aktives Zuhören.

Wenn man also von der Wichtigkeit des Zuhörens beim Fremdsprachenlernen spricht, bedeutet dies nicht nur, dass man Verständnisübungen hört und Lückentexte ausfüllt. Es bedeutet auch, dass man dem Lehrer und den anderen Kursteilnehmern zuhört und ihnen zu verstehen gibt, dass man zuhört und auch die Kultur hinter der gehörten Sprache begreift. 

Zuhören heißt nicht nur, auf die jeweiligen Fragen zu antworten. Es geht auch darum, Interesse zu zeigen und die richtigen nachfolgenden Fragen zu stellen. Gutes Zuhören ist eine wertvolle Kompetenz, die übertragen werden kann und Konversationsübungen eignen sich hervorragend, um dies zu üben. 

Wenn man dank eines entsprechenden Wortschatzes in der Lage ist, den Lehrer zu unterbrechen und nachzuhaken, wenn man ein Wort oder einen Satz nicht verstanden hat, ist dies eine gute Vorbereitung dafür, in einer Fremdsprache zu arbeiten.

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Sehr oft sind es die Realien der Sprache, die ein Hindernis für die Lernenden darstellen. Formale Ausdrücke sind einfacher zu gebrauchen als die Alltagssprache, die in beruflichen und sozialen Situationen in der realen Welt angewandt wird. 

Verstehen ist eine Zweibahnstraße.
Eleanor Roosevelt

3. Beziehungen haben Vorrang 

Wenn Lernende neugierig sind, zeigt die Lernkurve nach oben. Lernende, die ein Interesse an ihrem Lehrer und an den anderen Teilnehmer zeigen, ziehen einen Nutzen aus dem Gespräch und auch der Lehrer dankt es ihnen. 

Eine Beziehung aufzubauen und Interesse am Gesprächspartner zu zeigen stellen einen wichtigen Teil der Kommunikation dar. Das Erlernen von Konversationsfähigkeiten hängt auch mit emotionaler Intelligenz sowie Verständnis zusammen und Menschen mit einem hohen EQ ragen in der Regel heraus! 

Aktives Zuhören ist gleichbedeutend mit Engagement und wenn man gemeinsam mit seinem Lehrer Fragen ausarbeitet, verbessert man auch seine Grammatik und Exaktheit. 

Ein wesentlicher Bestandteil der Sprachpraxis besteht darin, zu lernen, zwischen den Zeilen zu lesen und sich für Menschen zu interessieren. 

Entspannen heißt loslassen. Machen Sie sich also keine Gedanken über die Korrektheit und versuchen Sie einfach zu kommunizieren. Sie werden zwar mehr Fehler machen, aber wie beim Fahrradfahren lernen auch müssen Sie es weiter versuchen, damit Sie die nötige Übung bekommen, um sich zu verbessern. 

Das wichtigste an Kommunikation ist, zu hören, was nicht gesagt wird. Peter F. Drucker

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4. Die umgekehrte Unterrichtsmethode 

Die umgekehrte Unterrichtsmethode (Flipped Classroom Approach) gibt es bereits seit den 1990er Jahren. Es ist eine tolle Methode, um das Engagement der Lernenden sowohl vor als auch während des Fremdsprachenunterrichts zu verbessern. 

Beim traditionellen Lernen liegt der Schwerpunkt häufig auf dem Lehrer. Dadurch übernimmt der Lernende oft die Rolle des passiven Empfängers von Informationen. Die Lernenden erscheinen oftmals zum Unterricht, ohne überhaupt zu wissen, was sie an diesem Tag genau lernen werden. 

Die umgekehrte Unterrichtsmethode stellt diese Methode auf den Kopf und rückt den Lernenden in den Fokus des Lernprozesses. 

Die Lernenden erhalten die digitalen Inhalte vor der Übungseinheit und arbeiten dann während des Sprachunterrichts mit dem Material weiter. Die umgekehrte Unterrichtsmethode beschleunigt das Lernen, da die Mitarbeiter ihr eigenes Lerntempo bestimmen können. Dadurch können sie entscheiden, was sie lernen wollen und können das Gelernte auch sofort umsetzen.  

Sprachlern-Apps sind beliebt und lassen sich einfach in die umgekehrte Unterrichtsmethode integrieren – die Lernenden haben die Möglichkeit, ihr eigenes Lerntempo festzulegen und sind bereit, gemeinsam mit dem Lehrer an den Lerneinheiten teilzunehmen. So sind sie in der Lage, mit den Konversationsübungen zu beginnen.

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5. Maßgeschneiderter Inhalt 

Viele Sprachkurse setzen beim Fremdsprachen erlernen bei der Grammatik an. Ein solcher Ansatz ist aber für den Aufbau von Selbstvertrauen und Konversationsfähigkeiten nicht förderlich. 

Konversation ist genau das, was wir in einer anderen Sprache am häufigsten tun. Wenn nun die Lernenden von Anfang an zum Sprechen ermutigt werden, machen sie eine ganz andere Lernerfahrung. Das Lernen bekommt eine viel persönlichere Note und kann individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen und der Gruppe zugeschnitten werden. 

Ein Artikel aus dem Management-Magazin Harvard Business Review hebt hervor, dass die Teilnehmer, die Spaß am Sprachunterricht haben, mehr lernen, als Menschen mit einer negativen Einstellung. Konversationsübungen sind häufig der Teil, in dem die Lernenden den Inhalt selbst bestimmen können und das Prinzip „Learning by doing““ ist eine Möglichkeit, die Lernenden miteinzubeziehen. 

Viele sind der Meinung, dass der Lernumfang mit einem Zeitproblem zusammenhängt, aber in Wirklichkeit lassen sich die Lernenden durch gute Inhalte inspirieren. Sie lassen sich auf Inhalte ein, die sie als nützlich, relevant und anregend empfinden. Für die Sprachpraxis ist dies der ideale Rahmen, um lernzentrierte Themen zu erschließen. 

Gute Kommunikation ist genauso anregend wie schwarzer Kaffee, und danach ist es genauso schwer zu schlafen.
Anne Morrow Lindbergh

Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen

Das Arbeiten auf internationaler Ebene erfordert sowohl interkulturelle als auch sprachliche Kompetenzen. Wenn L&D-Fachleute eine Sprachstrategie für Mitarbeiter konzipieren, müssen Konversationsübungen ein zentraler Bestandteil der Strategie sein. Dies kann Teil eines Blended-Learning-Ansatzes oder einer umgekehrten Unterrichtsmethode sein, dennoch kann eine richtige Konversation nicht vollständig über einen Online-Kurs erfolgen. Daher ist es von grundlegender Bedeutung, die richtige Balance zu finden. Für das Arbeiten in einer Fremdsprache brauchen die Mitarbeiter das nötige Selbstvertrauen, um problemlos miteinander kommunizieren zu können, ohne sich dabei Gedanken über Grammatik und Lexik zu machen. 

Die Förderung der Mitarbeiter und die Möglichkeit zu Konversationsübungen als integraler Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts sorgen für einen erfolgreichen Start bei internationalen Einsätzen. Dies hilft den Mitarbeitern bei der Bewältigung des Kulturschocks sowie bei der Anpassung an eine neue Umgebung. Das Erlernen von Fremdsprachen zählt außerdem zu den Soft Skills fürs Leben, in die Mitarbeiter gerne Zeit und Energie investieren. 

Sind Sie bereit?

Machen Sie mit Ihrem Unternehmen noch heute den ersten Schritt zum transformativen Lernen. Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrer Reise zu begleiten.